Standort: am “Fabrici-Straßl” zwischen Ober-Ravelsbach und Zemling 48°31,78’ nördl.Br. 15°48,44’ östl.L. Beschreibung: Holkreuz Maße: Breite: 110cm; Höhe: 250cm Schaft: 11,5 x 4cm Entstehungszeit: in der heutigen Erscheinungsform wahrscheinlich im 20. Jh.
5. Köhler-Kreuz
Die Flurdenkmäler der Gemeinde Hohenwarth-Mühlbach Zemling
Zur Geschichte des Bildstockes An dieser Stelle ist auf der Josephinischen Landesaufnahme am dem Endes des 18.Jahrhunderts ein Holzkreuz nachzuweisen. Es markiert am Rittsteig die Abzweigung eines Weges nach Zemling. Das damalige Wegesystem wird im Lauf der Zeit vielfach verändert – nur der Rittsteig läuft schon damals klar erkennbar so wie heute. Die Buchstaben sind in einer Art Emailtechnik auf Metallplatten aufgebracht – allein deswegen ist dieses Kreuz besuchenswert. 1974 wurde es von Grund auf – vielleicht von einem "K.K." renoviert und mit massiven Profil-Eisen an dem Betonsockel fixiert. Zur Zeit betreut die Familie Wichtl aus Zemling das Kreuz. Den Namen Köhler Kreuz nannte mir Frau Broschek in Zemling. Damit war wohl die Familie Köhler aus Mühlbach gemeint. Die Familie Köhler Im Februar 1838 heiratet Herr Wenzel Alt, geprüfter Wund und Geburtsarzt in Mühlbach, die 22-jährige Klara Bitzlmayer aus Winkl, die bisher im Dienst bey ihm war und bezieht mit ihr das Misson-Haus in Mühlbach. Das gemeinsame „medizinische“ Wirken – er als Arzt, sie als Hebamme – endet, als Wenzel Alt Ende 1859 am Heimweg von Kl. Burgstall erfriert. Die Witwe Klara heiratet 1863 den Nachfolger als Wund- und Geburtsarzt von Mühlbach, Ignaz Köhler aus Iglau. Nun wird auch Missons Geburtshaus mit einem an der Bachseite liegenden Zubau erweitert, der für die Ordination einen größeren Raum und im Keller darunter einen Stall für ein Pferd enthält. Nach dem Tod der Klara (†1881) schließt Ignaz Köhler 1882 mit der neunundzwanzigjährigen Mühlbacher Bäckermeisterstochter Anna Maurer seine zweite Ehe, aus der 4 Kinder hervorgehen. 1890 stirbt der Wundarzt Ignaz Köhler, die Witwe Anna heiratet nach Dippersdorf, bleibt aber Besitzerin des Misson-Hauses. Der letztgeborene Ignatius (* 19.3.1889) wächst in Dippersdorf auf und heiratet dort als Landwirt 1913 die Anna Lembacher aus Wilhelmsdorf. Ignaz bleibt bis 1951, seine Witwe Anna Köhler, geb. Lembacher, bis 1958 auf dem Misson-Haus angeschrieben. Als vorläufige Hypothese kann die Familie Köhler durchaus mit dem Kreuz in Verbindung gebracht werden. Wer allerdings ein altes Kreuz ersetzt, hat bleibt weiterhin völlig unklar.